Routenvorschläge

Wir haben zwei Elternzeit-Reisen gemacht.
Beide waren einzigartig.
Hier stelle ich euch beide kurz vor.

Österreich - Slowenien - Kroatien - Montenegro

Von München aus ging es über Österreich und Slowenien nach Kroatien und Montenegro. Die meiste Zeit haben wir in Kroatien und in Montenegro verbracht. In Österreich und Slowenien waren wir nur kurz. Wir waren mit einem gemieteten Teilintegrierten Wohnmobil (Sunlight T-67) unterwegs. Unsere Tochter war 6 Monate alt.

Kurzzusammenfassung

Wir hatten Lust auf Sonne & Meer und etwas Abenteuer. Wir wollten nicht nur auf überfüllten Campingplätzen übernachten, sondern etwas individueller Reisen. Daher fiel unsere Wahl auf Kroatien (für Sonne und Meer) und Montenegro (für das kleine Abenteuer).
 
Auf dem Weg dorthin empfing uns Österreich mit leckeren Schnitzeln und kristallklaren Badeseen. In Slowenien gab es gutes Bier, günstige Preise und echte Gastfreundschaft.

 

Kroatien

Kroatien ist all das, was man sich davon verspricht. Es gibt azurblaues Mittelmeer und Sonne pur. Dazu wird überall der Grill angeworfen. Man kann also pefekt vollgefuttert am Strand rumliegen…

Das haben wir aber nur sehr wenig gemacht. Wir wollten unbedingt Zagreb, den Nationalpark Plitvicer Seen und Dubrovnik besuchen. Zagreb ist wunderschön und vielschichtig.

Die Plitvicer Seen sind eine einmalige Natursensation. Ein ganzes Areal voller Seen und Wasserfälle. Dubrovnik verfügt über eine atemberaubende Altstadt mit antiken Festungsmauern.

Sowohl die Seen als auch Dubrovnik sind absolute Touristenmagnete. Seid also morgens früh dran, um ein wenig Zeit in Ruhe zu haben. Zwischen diesen Highlights haben wir kleinere Ortschaften erkundet und am Meer entspant.

Leider hatten wir viel zu wenig Zeit, um dieses fantastische Land weiter zu erkunden. Montenegro wartete.

Montenegro

In Montenegro haben wir genau das gefunden, was wir gesucht hatten. Abseits der Küste im Landesinneren hat das Land sich seine Ursprünglichkeit bewahrt und uns das kleine Abenteuer beschert.

Wenn der Campingplatz nur aus einer Wiese mit Duschen unter freiem Himmel besteht, war das genau richtig für uns. Bei einem Stop von einer Eselkutsche inklusive freundlich winkendem Fahrer überholt zu werden, zauberte ein Lächeln auf unser Gesicht. Immer wieder mit Händen und Füßen zu kommunizieren, dauert zwar länger, aber wenn man sich dann am Ende verstanden hat, ist es umso zufriedenstellender.

An der Küste und der wunderschönen Bucht von Kotor ist auch Montenegro touristisch. Es gibt Altstädte, Einkaufsmöglichkeiten und tolle Restaurants.

Nach Kotor fuhren wir zum Skadar-See mit seiner faszinierenden Flora und Fauna. Danach ging unsere Route direkt vorbei an der Hauptstadt zu unserem nächsten  Ziel, den Durmitor Nationalpark.

Der Durmitor ist der höchste Berg Montenegros.  Um ihn herum gibt es jede Menge unberührte Natur, Wanderwege und herrliche Ausblicke.

Beim örtlichen Campingplatz darf man erst dann seinen Platz beziehen, wenn man mit dem Chef einen selbstgebrannten Schnapps getrunken hat. Dafür vertreibt er auch höchstselbst die Kühe, die es sich dort evtl. gemütlich gemacht haben.

Am Ende der Reise erwartete uns noch der beste Stellplatz der Reise. Der Betreiber eines kleinen Fischrestaurants direkt an einem See lässt vereinzelt Gäste dort übernachten. Wir hatten also ein leckeres Abendessen, herzhaftes Pivo (Bier) und der Heimweg betrug nur 15 Meter. Nach einem traumhaften Bad im See, traten wir am nächsten Morgen die Heimreise Richtung Deutschland an.

Am Ende stand die Erkenntnis, dass einige Wochen viel zu kurz für eine Elternzeit-Reise sind und unser nächster Tripp ein paar Monate dauern müsse. Über diese lange Reise könnt ihr als nächstes lesen.

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Dänemark - Polen - Litauen - Lettland - Estland

Von München aus ging es in den Norden. Wir erkundeten Dänemark, setzen dann mit der Fähre nach Rostock über, um die polnische Ostseeküste kenenzulernen. Danach bereisten wir das gesamte Baltikum: Litauen, Lettland und Estland. Wir waren mit einem gekauften Kastenwagen (Pössl Roadcruiser) unterwegs. Unsere Tochter war 15 Monate alt.

Kurzzusammenfassung

Wir wollten richtig raus aus dem Alltag. Ein Leben im Wohnmobil. Drei Monate und keinen Tag weniger. Wir wollten während der Reise unbedingt auch Freistehen und nicht nur auf Campingplätzen übernachten. Deshalb wollten wir nach Skandinavien. Über Dänemark sollte es nach Schweden gehen und von da ab immer der Nase nach.

Aber es war uns einfach zu kalt und regnerisch im Norden, weshalb wir in Kopenhagen nach Süden abgebogen und über Polen ins Baltikum gefahren sind. Eine Planänderung, die für uns ein Volltreffer war.

Dänemark

Nordseedünen, fantastische Menschen & hohe Preise

In Dänemark ging es entlang der Nordseeküste über Hvide Sande nach Skaagen. Am nördlichsten Punkt des Dänischen Festlands treffen dort die raue Nordsee und die ruhige Ostsee aufeinander. Man kann also an einer Stelle mit den Füßen in zwei unterschiedlichen Gewässern stehen.

In Aalborg gab es eine fantastische Altstadt zu besichtigen und sensationell leckere Kuchen versüßten uns den Aufenthalt. Nach einem fiesen Regentag und dem damit verbundenen Besuch im örtlichen Hallenbad, ging es über die teuerste Brücke meines Lebens (Storebælt Brücke / über 50€ für eine Überfahrt) in die faszinierende Hauptstadt Kopenhagen.

Die weltoffene City bietet alles, was das Herz begehrt: Sehenswürdigkeiten, Kultur und Restaurants satt. Leider braucht man auch das entsprechend dicke Portemonnaie.

Nach einem erneuten Regentag haben wir dann beschlossen, nicht nach Schweden weiterzufahren. Es war uns einfach zu kalt. Das Baltikum war das neue Ziel.

Auf dem Weg zur Fähre nach Rostock machten wir noch ein paar Tage Halt auf der Insel Møn. Ein toller gratis Stellplatz am Meer, selbstgemachtes Eis vom Milchbauernhof und beeindruckende Steilklippen liesen uns Tag um Tag verlängern. Dann aber ging es mit dem Wohnmobil auf die Fähre und zurück nach Deutschland.

Polen

Tolle Strände, schlechte Straßen & eine wunderschöne Stadt.

Nachdem wir in Rostock Proviant und unsere Akkus wieder aufgeladen hatten, ging es nach Polen. Und endlich war es warm. An der Ostseeküste entlang führte unsere Route immer Richtung Osten. Unsere Kleine liebte den und wir genossen die Wärme der Sonnenstrahlen. Selbst die schlechtesten Straßen unserer gesamten Tour konnten unsere Laune nicht trüben.

In Sopot, einem Badeort nahe Danzig, gab es Strandpaläste und einen über 500m langen Seesteg zu bestaunen.

In Danzig übernachteten wir wieder in einer kleinen Marina, fußläufig zum Zentrum und mit Blick aufs Wasser. Ich habe selten eine so unfassbar schöne Innenstadt gesehen wie Danzig.  Farbenfrohe Altbauten, Kirchen und Torbögen wohin das Auge reichte. Nach der Stadt wollten wir wieder in die Natur.

Wir steuerten die Masuren an, eine Seenlandschaft mit tiefen Wäldern. Es gab tolle Übernachtungsplätze. Wir schliefen auf einem Campingplatz direkt am See.

Leider war die Natur nicht so gut zugänglich. Es gab keine ausgeschriebenen Wander- oder Fahrradwege. Die touristischen Angebote in den Städten waren nicht so ganz nach unserem Geschmack. Auf Jetski und Disco hatten wir nicht so große Lust.

Also ließen wir die schöne Landschaft hinter uns und fuhren, vorbei an unzähligen Störchen am Himmel und  in ihren Nestern, nach Kaunas.

Litauen

Feinster Sandstrand, günstige Preise & eine Wasserburg.

Litauen begrüßte uns in Kaunas mit einem Festmahl für 8€ pro Person. Ein Vorgeschmack auf die günstigen Preise im Baltilkum. Was uns ebenfalls gleich auffiel, war die Ruhe und die Gelassenheit, die von der Stadt und den Menschen ausging. Typisch für das ganze Baltikum. Auf einer Fläche, die in etwa halb so groß ist wie Deutschland leben nur 6 Millionen Einwohner. In Kaunas verbrachten wir den ganzen Tag beim Flanieren in der Fußgängerzone mit Kaffee und Eiscreme.

Nach einer Nacht im Zematja Nationalpark fuhren wir zur Küste in die Stadt Klaipėda. Frisch gebrautes Bier auf der Dachterrasse der örtlichen Brauerei im Sonnenuntergang versüßte uns den Abend. Am nächsten Morgen mußten wir früh raus. Mit einer Fähre setzen wir zur Kurischen Nehrung über. Eine Halbinsel, Weltkulturerbe der UNESCO, mit feinstem Sandstrand und Miniwellen. Perfekt zum Plantschen für die Kleinsten. Frisch geräucherten Fisch aus einer der diversen Räucherbuden gab es für Mama und Papa.

Unsere Route führte uns dann an der Küste entlang in Richtung Norden nach Lettland. Erst auf der Rückreise Richtung Heimat bereisten wir später auch das Landesinnere von Litauen, von dem ich aber gleich hier weiterberichte.

Besonders gut gefallen hat uns im Landesinneren der Nationalpark Aukštaitija. Die Nationalparks im Baltikum sind anders strukturiert als man es z.B. aus den USA kennt. Es handelt sich um großflächige Gebiete, ohne feste Ein- und Ausgänge, die sogar ganze Ortschaften beinhalten. Mit dem Wohnmobil kann man innerhalb der Parks übernachten. Entweder gratis auf Parkplätzen / Rastplätzen oder gegen eine geringe Gebühr auf minimalistischen Campingplätzen.

Die kulinarische Spezialität der Region – ein besonderer Baumkuchen in allerlei Größen – wurde gleich vertilgt und weitere als Mitbringsel für die Lieben daheim eingepackt.

Anschließend warteten noch Vilnius und das nahe gelegene Trakai Castle auf uns. Die Hauptstadt Litauens bietet so viele beindruckende Bauten, das man sich gar nicht satt sehen kann. Dazu kann man wunderbar durch kleine Gassen schlendern.

Das Trakai Castle ist eine mittelalterliche Wasserburg. Inmitten eines Sees erhebt sich die prachtvoll wiederhergestellte Burg. Ein Spaziergang am Seeufer eröffnet immer wieder neue faszinierende Perspektiven auf die Burg.

Lettland

Der schönste Campingplatz der Tour, Kanufahren & ein Weihnachtsbaum

Entlang der Ostseeküste überquerten wir die Grenze zu Lettland. Der Grenzübergang bestand nur aus einem Schild, bewacht von einem Hirsch, der direkt wieder im Wald verschwand. In der Stadt Liepāja folgte dann etwas Einzigartiges auf unserer Reise: Eine Übernachtung im Hotel! Nach zwei Monaten im Wohnmobil war mein Geburstag der Anlass, sich mal wieder ein normales Bett zu gönnen, Abendessen im Restaurant inklusive.

Im Anschluss besuchten wir die Ortschaft Pavilosta. Ein Ort mit einem Feeling wie eine Hippie-Kommune in Kalifornien, wie ich in einem Reiseführer las. Der Ort war auf jeden Fall sehr entspannt… Wir übernachteten auf einem feinen, kleinen Wohnmobilstellplatz direkt am Strand.

Noch weiter nördlich fanden wir dann nach einer Fahrt durch den Wald eine traumhafte Gegend zum Freistehen. Nur von einer Düne vom Meer getrennt, hatten es sich hier mehrere Camper mit ihren Wohnmobilen gemütlich gemacht. Aber immer mit soviel Abstand voneinander, dass man sich ganz alleine vorkam. Entspannung pur. Hier blieben wir einige Nächte bis unsere Wasservorräte aufgebraucht waren und zogen dann weiter.

Über Windau, eine Stadt voller deutsch wirkender Straßenzüge, und Kolka fuhren wir nach Riga. Die Hauptsadt Lettlands ist ein vielschichtige Stadt, die alles zu bieten hat. Vom Wohnmobilstellplatz direkt am Fluss ging es mit den Rädern und dem Fahrradanhänger ins Zentrum. Ein farbenfrohes Stadtfest bereicherte unseren Aufenthalt. Ganz besonders gefielen uns die wuchtigen Großmarkthallen und das Schwarzhäupterhaus mit seinem Weihnachtsbaumdenkmal. Angeblich ist dies der Ursprungsort des Weihnachtsbaumbrauchs.

Im Gaujas Nationalpark verbrachten wir im Anschluss einige Tage. Mit einem gemieteten Kanu fuhren wir einen Tag lang durch die malerische Natur. Das absolute Highlight war der Campingplatz mitten im Wald am Flußufer. Jeder der wenigen Stellplätze hatte einen persönlichen überdachten Picknickplatz mit Feuerstelle. Man konnte herrlich auf einer Liege am Ufer liegen und den vorbeifahrenden Kanus hinterherschauen.

Estland

Eine zauberhafte Altstadt, Freistehen im Nationalpark & Lagerfeuer ohne Ende

Wieder an der Küste entlang nach Norden kamen wir über die wenig spannende Stadt Pärnu nach Tallin. Hier übernachteten wir fünf Gehminuten vom Zentrum auf einem ruhigen Parkplatz mit freiem Blick auf die Ostsee. Tallin und Riga übertreffen sich gegenseitig in der Schönheit ihrer Altstädte und Freundlichkeit ihrer Einwohner. Auch hier verflog die Zeit förmlich. Es machte einfach zu viel Spaß durch die mittelalterlichen Gassen zu schlendern, für eine Köstlichkeit irgendwo einzukehren oder einfach immer wieder die Archtiketur zu genießen.

Im Nationalpark Lahemaa sorgte eine Fahrradtour durch den Wald für viel Freude und holprige Freudensprünge unserer Kleinen im Anhänger. Auch hier konnte man wieder auf den Parkplätzen / Rastplätzen im Nationalpark übernachten. Eine tolle Besonderheit: Es gibt extra Feuerstellen und sogar Behälter mit gratis Feuerholz. Man kann sich also ein Lagerfeuer machen. So kam man Abends immer mit anderen Campern am Lagerfeuer ins Gespräch.

Das Viru Hochmoor erkundeten wir mit unserer Kleinen in der Kraxe. ein langer Holzsteg windet sich durch das Feuchtgebiet. Das Moor und die Bäume schimmern in immer beeindruckender werdenden Farben.

Nun ging es erstmals nach sehr langer Zeit wieder nach Süden. Entlang des Peipsi Sees besuchten wir einige Ortschaften. Hier ist der Einfluss des nahen Russlands deutlich zu spüren: Beim Essen, den Gebäuden und den Menschen.

Einer der letzen Stopps in Estland war anschließend die Studentenstadt Tartu mit ihren diversen Kneipen und Bars. Nach einigen Stopps im Landesinneren von Litauen (siehe oben) waren unsere drei Monate auch fast schon vorbei. Auf direktem Weg mit einer Zwischenübernachtung in Polen ging es zurück in die Heimat.

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