Vorbereitung

Eine Elternzeit-Reise für mehrere Wochen oder sogar Monate ist nicht nur ein Urlaub, sondern für diese Zeit euer Leben.
Eine gewissenhafte Vorbereitung erspart euch viel Ärger.
Die wichtigsten Punkte habe ich hier für euch zusammengefasst.

Reisezeitpunkt

Wie alt sollte euer Nachwuchs sein, wenn ihr auf eure Reise geht? Der wichtigste Ansprechpartner hierfür ist euer Kinderarzt.

Ich persönlich würde in den ersten drei Lebensmonaten auf keinen Fall fahren. Ihr müßt euch erstmal kennenlernen und aneinander gewöhnen. Schlaf- und Trinkgewohnheiten müssen sich herauskristalisieren.

Bei unserer ersten Reise war unsere Tochter 6 Monate alt. Da war die Kleine schon ganz robust und hatte ihre festen Schlafzeiten tagsüber. Sie hat überall geschlafen. Da konnten wir z.B. auch mal im Restaurant Abendessen. In diesem Alter sind die Kleinen quasi noch nicht mobil. Das erleichtert einiges.

Bei unserer zweiten Reise war die junge Dame 15 Monate alt. Bei ihrer größeren Mobilität war unser Aufsichtssinn viel stärker gefordert. Ein romantisches Abendessen war eher schwierig. Dafür war es phantastisch zu sehen, wie sie mit ihrer Umwelt wirklich interagiert hat. Wie sie das erste Mal einen Schritt ins Meer gewagt hat und viele weitere einzigartige Momente in ihrer Entwicklung, verbinden wir seither mit dieser Reise.

Gesundheit Baby/Kleinkind

Ganz wichtig: Sprecht mit eurem Kinderarzt über eure geplante Reise, deren Länge und die angedachten Reiseziele. Gibt es etwas zu beachten? Ist vielleicht eine besondere Impfung nötig? Nehmt die Hinweise ernst und richtet euch danach.

Die routinemäßigen U-Untersuchungen und Impfungen konnten wir jeweils etwas nach vorne und nach hinten schieben, so dass einer längeren Reise nichts im Weg stand.

Reisedauer

Je länger, je besser! Spaß beiseite, wobei da natürlich schon etwas Wahres dran ist. Ich kann euch über die Unterschiede zwischen einer 4-wöchigen und einer 3-monatigen Reise berichten.

4 Wochen

4 Wochen sind wie ein etwas längerer, normaler Urlaub. Wir hatten uns eine grobe Route überlegt und uns dann auch daran gehalten. Insgesamt war es super, aber man hatte immer ein bisschen das Gefühl von Zeitdruck, weil man noch ans Ziel kommen wollte und auch wieder zurück nach Deutschland mußte. Das war nicht schlimm, aber für das echte Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit fehlte da eben der Faktor „unbegrenzte“ Zeit.

3 Monate

Bei dieser langen Zeit lebt man wirklich unterwegs. Weil das Ende der Reise am Anfang überhaupt nicht abzusehen ist, fühlt man sich bereits am ersten Tag völlig entspannt. Man fährt wohin man will, bleibt wie lange man will und fühlt sich komplett frei und ungebunden. Ein herrliches Gefühl.

Sind drei Monate oder länger in den Wohnmobilbetten nicht einfach zu viel bzw. zu lang?

Wir haben in der ganzen Zeit eine Hotelübernachtung gemacht. An meinem Geburtstag. Das war dann eine tolle Abwechslung. Aber direkt danach wollten wir schon wieder weiter.

Zum Ende unserer drei Monate war der Sommer vorbei, das Baltikum erkundet und es wurde merklich kälter. Nach 90 Tagen waren wir daher auch irgendwie froh, wieder nach Hause zu kommen.

Wenn man in wärmeren Gebieten unterwegs ist, könnte ich mir aber auch problemlos eine noch längere Reise als drei Monate vorstellen.

Fazit

Ich würde mir eine möglichst lange Zeit freischaufeln. Solltet ihr mal eine Abwechslung zum Wonmobil wollen, könnt ihr ja auch ein paar Hotelnächte einstreuen oder Familie / Freunde auf der Route besuchen und deren Gästebett in Beschlag nehmen.

Reisedokumente

In vielen Ländern Europas reicht für die Erwachsenen ein gültiger Personalausweis für die Einreise. Für exotischere Reiseziele benötigt ihr einen Reisepass. Achtet auch auf die Gültigkeit. Diese muss mindestens bis zur Ausreise, manchmal sogar 6 Monate länger, betragen.

Wichtig:

Euer Nachwuchs benötigt auch für jedes EU-Ausland einen Kinderreisepass! Und das sogar mit biometrischem Foto vor neutralem Hintergrund.

Tipp:

Am einfachsten könnt ihr so ein Foto erstellen, wenn ihr euer Baby auf den Rücken auf ein weißes Bettlaken auf den Boden legt und von oben fotografiert.

Versicherungen

Krankenversicherung

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse beschränken sich im Ausland auf die ortsüblichen Leistungen. Das ist viel zu wenig. Ihr solltet daher auf jeden Fall eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Es gibt Familienversicherungen, so dass man nicht jede Person einzeln versichern muss. Diese sind meist recht günstig.

Wichtig:

Achtet auf die jeweils abgedeckte Reisedauer. Manchmal ist diese auf 30 oder 45 Tage begrenzt.

Fahrzeugversicherung

Achtet darauf, dass bei eurer Fahrzeugversicherung jedes Land auf euer Route abgedeckt ist. Einige Versicherer beschränken sich hier auf die EU zzgl. Schweiz, Norwegen usw.

Führt euch eure Reise in andere Länder wie z.B. Montenegro, Bosnien oder Marroko, müsst ihr diese Länder eventuell zusätzlich versichern.

Letzte Vorbereitung: Techniktest

Bevor ihr auf eure Reise startet, solltet ihr euch mit dem Fahrzeug und der Technik vertraut machen, sofern ihr da keine oder nur wenig Erfahrung habt. Probiert ALLES einmal in Ruhe aus: Heizung, Küche, Kühlschrank, Markiese, Wasserversorgung, Toilettenentsorgung…

Ich empfehle dazu eine Probeübernachtung auf einem Campingplatz in eurer Nähe. Quasi ein Mini-Kurzurlaub mit Techniktest. Das hat den Vorteil, dass ihr ganz automatisch alles benutzt und garantiert jemanden findet, der euch bei einem Problem helfen kann. Camper sind ein freundliches Völkchen.

Wenn ihr als Newcomer ohne Probeübernachtung direkt losfahrt und in den ersten Tagen nur mit Fahrzeug und Technik kämpft, dazu vielleicht das Baby viel weint, habt ihr gleich einen miesen Start in eure eigentlich wunderbare, gemeinsame Familienzeit.
In der Vorbereitung muss man Alles testen.

Bevor ihr auf eure Reise startet, solltet ihr euch mit dem Fahrzeug und der Technik vertraut machen, sofern ihr da keine oder nur wenig Erfahrung habt. Probiert ALLES einmal in Ruhe aus: Heizung, Küche, Kühlschrank, Markiese, Wasserversorgung, Toilettenentsorgung…

Ich empfehle dazu eine Probeübernachtung auf einem Campingplatz in eurer Nähe. Quasi ein Mini-Kurzurlaub mit Techniktest. Das hat den Vorteil, dass ihr ganz automatisch alles benutzt und garantiert jemanden findet, der euch bei einem Problem helfen kann. Camper sind ein freundliches Völkchen.

Wenn ihr als Newcomer ohne Probeübernachtung direkt losfahrt und in den ersten Tagen nur mit Fahrzeug und Technik kämpft, dazu vielleicht das Baby viel weint, habt ihr gleich einen miesen Start in eure eigentlich wunderbare, gemeinsame Familienzeit.
Vorbereitung Packen

Fahrzeug packen

Vorbereitung Packen

Eure Vorbereitung ist abgeschlossen und ihr wollt endlich los. Ein letzter Hinweis: Unterschätzt bitte nicht den Zeitbedarf, ein Reisemobil für die Elternzeit-Reise zu packen. Zur Kleidung kommen die Bad- und Küchenutensilien, Lebensmittel, Babyausstattung, Bettzeug, Grill usw. Das summiert sich. Alles muss ins Fahrzeug gebracht werden und seinen richtigen Platz finden.

Das ist besonders wichtig, wenn ihr mit einem gemieteten Reisemobil eine relativ kurze Reise machen möchtet (2-3 Wochen). Es kann mehrere Stunden dauern bis ihr alles im Fahrzeug untergebracht und sortiert habt. Plant also für den ersten Tag nicht zu viele Fahrkilometer ein, denn meistens kommt man viel später los als man eigentlich kalkuliert hatte.